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Immer noch sprechen die Einheimischen vom „neuen Bürgerhaus“ oder vom „neuen Kindergarten“. Dabei ist die Einweihung bereits 5 Jahre her.
Wir haben uns mittlerweile richtig gut eingelebt. Alle Mitarbeiterinnen fühlen sich wohl. Und vor allem die Eltern und Kinder sind begeistert von den großen Fenstern, den lichtdurchfluteten Räumen und Gängen und den vielen praktischen Zimmern und Möglichkeiten, die das Gebäude ermöglicht.
Gerade zu Zeiten von Corona, festen Gruppen und den Vorgaben, Kontakte zu reduzieren, wird deutlich, wie praktisch das Haus geschnitten ist. Die vielen Türen bieten zudem viele Handhabungen, wie man die Gruppen und auch das Bringen der Kinder praktikabel aufteilen kann.
Nach und nach wurde das Kinderhaus mit einer tollen Ausstattung versehen, von der die Mitarbeiterinnen profitieren – und natürlich in erster Linie den Kindern zu Gute kommt.
Die Krippenkinder sind bereits Ende letzten Jahres im gemeinsamen Spielflur neu ausgestattet worden. Die Krabbelraupe und der große Spieleteppich werden begeistert von den Kindern gestürmt (linkes Bild). Und alle drei Gruppen haben jüngst eine neue, größere Kuschelecke zum Ausruhen erhalten und zudem einen größeren Teppich, damit auch wirklich alle Kinder und Erzieherinnen Platz haben beim Singen im Morgenkreis (rechtes Bild).
Auch der Kindergarten wird ständig auf dem neuesten Stand gehalten. Die Spielgeräte werden einer regelmäßigen Prüfung unterzogen und somit mussten wir uns von unserem alten, mittlerweile morschen Klettergerüst trennen. Als dann das neue Gerüst endlich Mitte April eingeweiht werden konnte, mussten die Erzieherinnen einen guten Plan aufstellen, damit die 75 Kinder nicht alle gleichzeitig die neue Attraktion stürmen. Vielen Dank an dieser Stelle an den Bauhof, der sich von Wind, Schnee und Regen nicht beeindrucken ließ und nebenbei noch für ein spektakuläres Programm gesorgt hat: die Kinder saßen reihenweise an den großen Gruppenfenstern und haben die spannenden Bauarbeiten (inklusive Minibagger) minutiös verfolgt. Alternative Programme in den Gruppen waren in dieser Zeit kaum möglich.
Egal wie schön es in der sogenannten „Mieba“ vom KiWest auch ist, wir werden nicht aufhören, es immer noch schöner und gemütlicher zu gestalten, dass sich die Kinder und die Eltern wohl fühlen bei uns. Da sind wir mal gespannt, was die nächsten 5 Jahre bringen werden. Dann lässt Corona es auch hoffentlich wieder zu, dass wir das mit einer kleinen Festlichkeit feiern dürfen.
Kinderkunst erfreut die Bücherei
Trotz Corona ein Lächeln ins Gesicht zaubern die Kunstwerke der Kinder des KiWests. Alle Gruppen haben sich eigene Sachen ausgedacht und können nun eine großartige Ausstellung in der Bücherei präsentieren. Von Faltkunst, Kaffeesatz und ein Buch über verschiedenste Farbtechniken ist alles Mögliche dabei. Wir freuen uns sehr über diese Werke, da sie den Alltag aufhellen. Ein weiterer Punkt ist, dass die Kinder so auch Ihren Familien die Kunstwerke zeigen können. Durch die Corona Maßnahmen ist dies zurzeit im KiWest nicht möglich. Wir können hier zum Glück einspringen und den Künstlern eine Bühne geben. Erfreuen auch Sie sich während unseren Öffnungszeiten an den Werken.
Gerade zu Zeiten von Corona kann eine Digitalisierung vieles erleichtern: Online-Treffen, eine moderne Ausstattung und die vielfältigen Möglichkeiten, die ein Smartphone bietet, bringen dabei viele Vorteile mit sich.
Das Kinderhaus in Westerham nutzt diese Zeit, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Fast jede Gruppe ist mittlerweile mit einem Laptop ausgestattet. Somit können Berichte und Dokumentationen in einem Nebenraum, also möglichst unkompliziert und nah am Gruppengeschehen, bearbeitet werden. Gegebenenfalls kann damit auch im Home-Office gearbeitet werden.
Zudem besitzt mittlerweile jede Gruppe eine eigene CO²-Ampel. Sie schützt nicht vor Corona oder misst die Viren in der Luft, aber sie zeigt zuverlässig an, wann spätestens gelüftet werden muss. Vor allem in Stoßzeiten wie Morgenkreis, Mittagessen oder in der Ausruhzeit gibt die Ampel eine zusätzliche Sicherheit. Auf dem Foto kann man erkennen, dass die Ampel den Wert in den Bereichen „Grün“ (alles ok), „Gelb“ (langsam sollte gelüftet werden) und „Rot“ (sofort Fenster und Türen auf!) anzeigt. Nebenbei gibt es noch die Zeit, das Datum, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur gratis mit dazu.
Auch die Organisation hat digitale Fortschritte gemacht. Sowohl die Essensbestellung und –abwicklung als auch Elternbriefe gehen mittels zweier schicker Smartphone-Apps über die Bühne. Das spart nicht nur Papier, sondern auch viel Zeitaufwand und Komplikationen.
Wir wollen mal sehen, wo uns die digitale Zukunft noch hinführt. Es handelt sich dabei um ein spannendes Thema, welches sich in ständiger Bewegung befindet. Dank der großartigen Unterstützung unseres Trägers, der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, werden uns Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, die den Arbeitsalltag unglaublich erleichtern. Da hat man die Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Kinder.
Hinschauen, wenn´s weh tut
Das Kinderhaus in Westerham lässt sich sensibilisieren auf das Thema „Häusliche Gewalt“
In einer Zeit, in der es um Lockdowns und Ansteckungsgefahren geht, denkt erst einmal niemand daran, eine interne Informationsveranstaltung zu organisieren. Doch gerade jetzt gibt es ein Thema, das an Brisanz und Wichtigkeit stetig zunimmt: „Häusliche Gewalt“. Die Dunkelziffer ist groß, vor allem bei männlichen Opfern. Trotzdem sind die Misshandelten zum Großteil Frauen und Kinder. In Zeiten von Corona, Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren gibt es kaum die Möglichkeit, Hilfe zu suchen – eingesperrt mit dem Täter, ständig unter Beobachtung.
Zudem kommt die Hürde, dass die üblichen Anlaufstellen für die Opfer fast komplett wegfallen. Denn wo öffnen sich Frauen und Kinder mit ihrem schweren, heiklen Thema? Bei Freunden, im Verein, im Sportclub, in der Schule, im Kindergarten. Die meisten dieser wichtigen Orte sind ganz oder zeitweise geschlossen. Ausgerechnet hier, wo sich Kinder öffnen könnten und wo sich den Erwachsenen die Gelegenheit ergibt, zwischen den Zeilen zu lesen und da hinzusehen, wo es unangenehm ist, wo es weh tut. Und die Zahlen der Vorfälle explodieren. Umso wichtiger, sich dem Thema von allen möglichen Fronten anzunehmen: auf politischer Ebene hat sich Bayerns Justizminister Georg Eisenreich persönlich der Thematik angenommen. Auf öffentlicher Ebene schießt eine Vielzahl an Zeitungsartikeln und wissenschaftlicher Erhebungen aus dem Boden. Und dann gibt es eben noch die Personen, die an vorderster Front stehen.
Und genau da ließen sich die 30 Mitarbeiterinnen des KiWests von einem lokalen Profi sensibilisieren. Kathrin Hanses, ihrerseits Traumapädagogin und Präventionsschutzbeauftragte, zeigte den Mitarbeiterinnen, die täglich bis zu zehn Stunden die Kinder bei sich in der Gruppe betreuen, wie man erste Anzeichen erkennt, feinfühlig mit dem Kind und den Eltern in das knifflige Thema einsteigt und welche Schritte gegangen werden müssen. Denn Wegsehen geht gar nicht!
Der großzügig ausgestattete Sitzungssaal im Rathaus der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, mit Plexiglas abgetrennten Plätzen und einem modernen Lüftungssystem macht es möglich. Die große Anzahl an Mitarbeiterinnen von einem der größten KiTas des Landkreises Rosenheim wurde in diesem Pilotprojekt auf vier Veranstaltungsabende aufgeteilt. Von Mitte Februar bis Anfang März konnten mittels eines sorgfältig durchdachten Planes, einer tollen Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und unter Auflagen sämtlicher Hygieneschutzbestimmungen alle Mitarbeiterinnen geschult werden.
Und das Konzept geht auf. Mittlerweile lassen sich alle gemeindlichen Kindertagesstätten in und um Feldkirchen-Westerham flächendeckend von Kathrin Hanses beschulen. Damit Wegsehen gar nicht mehr möglich ist!